Wir sind ein Schweizer Paar aus Zürich. Unsere Berufsleben haben wir im Informatikbereich bzw. im Finanz- und Impact Investing-Bereich verbracht. Dazwischen stiegen wir von 1999 – 2001 für eine 26‘000 Kilometer lange Reise von Zürich nach Kapstadt aufs Fahrrad, wechselten dann später zum Segeln, umrundeten den Nordatlantik 2008/2009 und leben seit Mitte 2016 fast immer auf dem Schiff.
Die ersten gut sechs Jahre unserer Reise – und insgesamt die ersten 15 Jahre unseres Seglerdaseins – hatten wir in die starken Hände und den schützenden, stählernen Bauch der ‚September’, einer Reinke Hydra SC, Baujahr 1984, gelegt. Ihr Name kam mit ihr.
Als anfangs 2020 die Corona-Pandemie Fahrt aufnahm, wir dagegen auf der Pazifikseite vor Panama-City festsassen, realisierten wir, dass wir wohl noch viele Jahre auf einem Schiff verbringen und auch notgedrungen darauf altern würden. So entstand die Idee eines etwas alterstauglicheren Schiffes. Die Idee war schnell geboren, das neue Schiff aber noch lange nicht.
Aus der Ferne durften wir die Entstehung unseres neuen Schiffes gespannt mitverfolgen. Fast wie werdende Eltern, die fasziniert über den neuesten Ultraschallbildern die Köpfe zusammen stecken, beugten wir uns über die neuesten Fotos. Im Gegensatz zum Menschenkind dauerte es bis zur ‚Geburt’ des Schiffes aber deutlich länger – mehr als 2.5 Jahre!
Beim Namen gaben wir uns fantasielos und behielten einfach September bei. Aber anstatt eine ‚2’ anzufügen, wechselten wir ins Baskische, wo man den Herbstmonat eben Iraila nennt. Wieso baskisch? Weil in dieser Sprache September am schönsten, kürzesten und hoffentlich über Funk am vermittelbarsten ist. Und weil eine Blume das Symbol des Septembers ist – zumindest bei den Soul Symbols – blüht auch je eine an jeder Bugseite.
Iraila ist eine Garcia Exploration 45, geschweisst in Condé-en-Normandie und endgefertigt in Cherbourg/Tourlaville. Sie ist also eine echte Normannin. Der gesamte Rumpf mit Ausnahme der ‚Deckels‘ auf dem Deckshaus ist aus Aluminium gefertigt. Sie ist ein Centerboarder mit variablem Tiefgang von 1.12m – 2.90m und kann bei eingezogenem Schwert trockenfallen.
Gerne hätten wir die Iraila als Schiff mit Hybrid-Antrieb bauen lassen. Der Antrieb erfolgt dabei durch einen Elektromotor anstelle des traditionellen Diesels. Der benötigte Strom wird von einem Dieselgenerator, Sonnenkollektoren und einem Hydrogenerator produziert. Die Werft hat das zwar schon mehrfach realisiert, hat sich aber nun geweigert, dies im schwierigen Lieferumfeld zur Zeit der Produktion für uns – und andere – in dieser Form zu realisieren. Schade, da ist wirklich ein Traum geplatzt. Wir hatten uns schon auf weniger Lärm, weniger Abwärme und eine effizientere Nutzung des wohl immer noch benötigten Diesels gefreut.
Wir werden dennoch versuchen, soviel der Energie, die für das allgemeine Leben ohne Fortbewegung des Schiffes benötigt wird, aus erneuerbaren Quellen selber zu produzieren. Ob bzw. bis zu welchem Grad dies funktioniert, soll ein wichtiger Bestandteil unserer ‚Berichterstattung‘ sein.
Rumpfnummer, Baujahr: GX37, 2023
Länge: 14.4m
Breite: 4.4m
Tiefgang: 1.12m – 2.90m
Verdrängung: 14t
Segelfläche am Wind: 91m²
Motor: Volvo Penta 75PS, Diesel
Generator: Fischer Panda 5000i
700 l Dieseltank (2 x 350 l)
500 l Wassertank (2 x 250 l)
110 l + 45 l Schwarzwassertanks
250 l Grauwassertank
Alternative Energiequellen
Aussenborder
1x Yamaha 9.9 PS 4-Takt Benziner;
1x ePropulsion Elektromotor (ca. 3 PS Äquivalent)
Sicherheit und Kommunikation
Besegelung
Komfort
Unser neues Schiff: