In der engen Bucht von Santa Catalina Harbor kamen wir bei Dunkelheit an. Fischer, einige Segler, kleine Plattformen und unzaehlige Bojen lagen in der Bucht. Eine ruhige Nacht folgte und dann der Tag, der uns seit Langem den ersten Landgang bringen wuerde. Dazu mussten wir erstmals seit Hawaii das Dinghi wieder zu Wasser lassen und den Aussenborder einsetzen. Der bereitete uns allerdings etwas Sorgen, da er zwar ansprang, aber auch Unmengen an Benzin aus einem Ueberlaufschlauch ausspuckte! Nach einer Internetrecherche war klar, dass die Ursache wohl ein verhockter Schwimmer im Vergaser sein musste – ein nicht seltenes Uebel nach der Winterpause. Dank eines Videos auf youtube traute sich der Bordmechaniker zu, den Vergaser zu oeffnen.Tatsaechlich gelang der Vorgang, ohne beim Geschaukle im Dinghy ein Teil im Meer zu versenken. Und nach dem neuerlichen Zusammenbau funktionierte auch gleich alles wieder. Puh, Glueck gehabt! Zufrieden, etwas ueber Vergaser gelernt zu haben, machte sich die Crew danach auf an Land. Die Insel ist wie all die anderen der Channel Islands praktisch baumlos und zu dieser Jahreszeit braun. Die touristische Infrastruktur war dank Covid praktisch tot, der kleine Supermarkt war immerhin noch offen. Nur wenige Schritte von unserer Bucht entfernt lag der Ort und an diesem gleich wieder eine Bucht auf der anderen Seite. Auch dort hunderte von Bojen, die meisten leer. Wie muss das im Sommer in normalen Zeiten hier aussehen! Jetzt aber eben nichts los.
Urspruenglich wollten wir hier einen Wandertag einlegen, um uns wieder einmal etwas zu bewegen. Aber das bisschen Wind, dass man noch erhaschen konnte, schien gerade zu wehen und morgen noch schwaecher zu werden. Also machten wir nur einen kurzen Verdauungsmarsch um die Bucht – wir hatten eine riesige Portion Rosenkohl mit Speck im Bauch -, schossen ein paar Bilder der Bucht inklusive September von oben und machten uns bei sehr warmem Wetter wieder auf den Rueckweg.
Nach knapp 30 Seemeilen war es dann mit ordentlichem Segeln vorbei, der Wind schlief ein und so tuckern wir jetzt seit 23 Uhr unter Motor San Diego entgegen. Am Mittag hatten wir noch einige Marinas angerufen, um nach einem Plaetzchen zu fragen. Bisher erfolglos, entweder sind sie voll, weil sich niemand bewegt oder sie verlangen einen Boots-Survey, weil das Boot aelter als 10 Jahre ist. Oder aber verlangen 2.75 Dollar pro Fuss pro Tag, wobei sich das nicht auf die Anzahl Fuesse der Mannschaft (4), sondern Laenge des Schiffes bezieht (46). Schon etwas teuer. Mann, Mann, Mann! Aber wir werden da schon was finden, es wimmelt in San Diego nur so von Marinas und Bojenfeldern.
Dann beginnt dort der Behoerdengang zur Ausklarierung aus den USA nach etwas mehr als 6 ereignisreichen Monaten.
Und dann noch das Wichtigste: die Wassertemperatur steigt kontinuierlich an und liegt zur Zeit bei fast schon 19 Grad!
Oh, und jetzt – 4 Uhr morgens – scheint auch der Wind langsam zurueck zu kommen…