Im Moment geben sich die unterschiedlichsten Eindruecke die Hand. Gestern noch einsame, idyllische Straende mit schoenen Schnorchelrevieren und Ankerliegen mit Fischessen – ist jetzt schon nichts mehr uebrig vom neulichen ‚Fang‘ -, heute Zivilflughafen, Militaerflughafen, Autobahn und Windparks vor der Nase. Dazwischen Besuch von der Guardia Civil und der Militaerpolizei. Das kam so: Die Strecke zwischen Fuerteventura und Gran Canaria ist je nach Wind in einem Tag gut zu schaffen. Um zu vermeiden, dass wir nicht in der Nacht ankommen und uns im Dunkeln einen geeigneten Ankerplatz suchen muessen, haben wir beschlossen, erst gegen Abend loszufahren von Fuerte. Am Mittag sind wir aus Morro Jable los und haben in traumhafter Umgebung geankert und das Beste am Segeln genossen. Dann gegen sieben sind wir los. Da der Wind aber viel staerker als angesagt war, kamen wir sehr flott voran und unsere verschiedenen Szenarien bezueglich moeglicher Ankunftszeiten bald Makkulatur. So kamen wir dann nachts um drei in Bahia de Gando an. Kurz vor dem Ankerwerfen ploetzlich gleissendes Licht von hinten und ein sich schnell naeherndes Schiff. Wir rechneten mit der Militaerpolizei, die uns vertreiben wuerde, denn in der Nahe hat es eine militaerische Zone und gemaess Berichten war der Ankerplatz daher nicht mehr zu gebrauchen. Unsere Karte, die aktueller als die Berichte ist, zeigt den Ankerplatz aber ausserhalb der Zone. Das Schiff war dann die Guardia Civil, die wohl nur unsere Hautfarbe geprueft hat. Als sie festgestellt hatten, dass wir nicht afrikanischer Abstammung sind, haben sie uns ein OK bedeutet und sind mit dem Hinweis, beim Ankern genug Kette zu stecken verschwunden. Um vier, nach dem zweiten Ankerversuch, dann Nachtruhe. Um neun nettes Fruehstueck in Ruhe aber mit der Erkenntnis, dass hier definitiv das Militaer zu Hause ist. Kasernen, Flugplatz, startende Kampfjets, Schiesslaerm, Militaerhangars. Das alles war eindeutig. Andererseits auch ein netter Felsabschnitt, den ich mir schon zum Schnorcheln ins Auge gefasst hatte. Dann ein Gummiboot mit Fahrer im T-Shirt und zwei uniformierten Frauen mit Kurzhaarschnitt. Militaerpolizei. Sie haben uns sehr nett darauf hingewiesen, dass dies Militaergebiet sei. Ankern ueber Nacht ist ok, aber dann sollte man wieder verschwinden. 15 Minuten spaeter waren wir wieder unterwegs. Jetzt fahren wir entlang der Suedostkueste von Gran Canaria. Nichts aufregendes. Nur ein Raetsel: da hat es so Betonplatten oder Salzebenen oder Gewaechshaeuser oder Regenauffanganlagen oder alte Betonteile diversen Flughaefen. Wir wissen einfach nicht, was wir da an Land sehen. Unter der Leserschaft hat es ja sicher einige Leute, die schon mal auf Gran Canaria waren und uns da etwas Licht ins Dunkel bringen koennen. Danke im Voraus. Bald Runden wir die Punta Tenefe und fahren dann Richtung Playa del Ingles. Da gibt es doch wieder Massentourismus. Wir sind mal gespannt, wie sich das Landschaftsbild dann wieder aendert. Der Plan ist, dann auf der Suedseite, im Schutz des Landes, einen mehr oder weniger netten und sicheren Anker- oder Hafenplatz zu suchen, damit wir die September auch mal fuer einen Landausflug alleine lassen koennen. Ohne dass sie wieder auf dumme Gedanken kommt.