Morgen ist es soweit! Zumindest was den Wahltermin angeht. Alles Weitere wird sich dann zeigen. Die Prognosen gehen ja von schnellem, klarem Ergebnis über langes juristisches Gezänk bis gar hin zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Das an und für sich ist schon bemerkenswert. Was haben wir von alledem mitbekommen?
All die Leute, die wir näher und länger kennen gelernt haben, sind – keine Überraschung – klar keine Freunde des Präsidenten, sondern sind fast verzweifelt ob der Zerrissenheit des Landes, die er über die USA gebracht hat. Mit anderen Leuten, mit denen wir kürzere Begegnungen hatten, wurde von uns wie auch von ihnen Politik nie angesprochen. Wohl einfach zu heikel.
Wir haben zwar immer wieder Gespräche der Leute um uns herum mitbekommen, aber nie war Politik ein Thema.
Am Strassenrand sieht man oft Schilder. Die allermeisten betreffen aber die gleichzeitig anstehenden anderen Wahlen oder Abstimmungen auf lokalerer Ebene. Bei den Praesidentschaftsschildern in Gärten, auf Feldern oder hinten auf Pick-ups überwiegen die Trumpisten.
Bleiben die Medien: hier zeigt sich ein weniger zurückhaltendes Bild. Wir hatten das Radio einmal zufällig auf einem Sender, der uns in der Argumentation seltsam vorkam, so dass wir dachten, das töne wie Fox. War es dann auch. Die grösstenteils tendenziösen Kommentare gipfelten in der Aussage bzw. der an die Zuhörerschaft gerichtete Ermahnung der Moderatorin, dass es nicht OK sei, Demokraten umzubringen! Implizit kam aber rüber, dass alles was darunter liege wohl OK sei. In TV-Beiträgen ist die Stimmung meist gehässig, frontal angriffig mit Aussagen, die für uns schwer zu glauben sind. Auf CNN ist die Kritik an Trump so offen und gegenwärtig, dass man verstehen kann, dass er diesen (und andere Sender) gar nicht schätzt. Von neutraler Berichterstattung kann hüben wie drüben kaum gesprochen werden. Dann noch die Politwerbung. Für uns Europäer sowieso ungewohnt, weil statt eigene Stärken oder das eigene Programm hervorzuheben, fast ausschliesslich Negatives über den Gegner verbreitet wird.
Gestern Abend stolperten wir dann noch über die Live-Übertragung von Trumps Wahlkampfauftritt in Florida. Noch nie hatten wir so etwas Übles mitansehen und -hören müssen. Selbst die bisher kritischsten Berichte in den von uns (online) genutzten Printmedien haben bisher so etwas nicht auch nur annähernd beschreiben können. Es mutete an, wie wenn ein etwas Betrunkener am Stammtisch zu ein paar Gleichgesinnten primitiv über Gegner herzieht. Unterste Schublade.
Nun denn: bald wissen wir vorerst mehr und eine wichtige Etappe ist so oder so hinter uns.
Unsere Prognosen:
1x ??
1x überraschend klarer Sieg Bidens