Passage-Log Hawaii – Seattle, Tag: 15

Datum: 12./13.9.2020
Total NM bisher: 1882
Reststrecke NM ca: 1010
Etmal (24h-Distanz) jeweils um 2000 UTC: 86NM
Wassertemperatur: 20.2
Windgeschwindigkeit: 25kt
Windrichtung: 040
Stroemung: –
Wetter: stark bewoelkt
Sichtungen: nix
Besonderes: Schwerwetterfock erstmals seit 4 Jahren aufgezogen Bordstimmungswert (1-10): 6
24-Stunden-Fazit: Der Kampf geht los

Kommentar:
Wir haben uns gestern Nachmittag auf Starkwind vorbereitet und das Kutterstag angeschlagen und die Schwerwetterfock dazu. Heute Nacht um 5 Uhr haben wir das dann aufgezogen und fahren seither im 2. Reff im Gross und mit der Schwerwetterfock. Der Wind lag am fruehen Morgen noch bei knapp 20kn, jetzt bei 25. Wir segeln gegenan, was uns recht langsam macht, aber das ist gewollt. Wenn wir zuegiger weitersegeln wuerden, kaeme uns sehr starker Wind in die Quere. Das wollen wir natuerlich nicht und duempeln daher ein wenig vor uns hin. Gemuetlich ist es dennoch nicht, da die Wellen zusehends hoeher werden. Aber dank der niedriegen Geschwindigkeit krachen wir nicht dauernd in die Wellen rein.
Gestern haben wir noch ein wenig das Deck vom vermeintlichen Vogelblut gesaeubert. Das war aber wahrscheinlich eher Mageninhalt. Rausgefunden haben wir das, weil sich noch ein Vogel an Bord im Steuerstand versteckt hatte. Als er dann im Handschuh seines Retters gefangen war, gab er diese orange Fluessigkeit von sich. Er wirkte ziemlich ko, aber irgendwann schaffte er es, abzuheben und flog dann einfach davon. Der Vogel war taubenaehnlich, einfach kleiner und mit feinen Fuesschen mit Schwimmhaeuten. Entweder haben er und seine Kollegen auf einem Frachter schlechtes Essen bekommen oder sie haben sich an einem Schwarm Shrimps ueberfressen. Auf der September haben sie sich dann entleert. Vielen Dank!
Seltsam am Ganzen ist einfach, zu sehen, wie so ein kleines Voegelchen mitten im weitern Pazifik herumschwirrt. Findet er wieder zu seinem Schwarm? Wird er ueberleben? Weiss er wohin fliegen? Viele Raetsel (zumindest fuer uns) inmitten dieser zur Zeit etwas unwirtlichen Umgebung.

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Klaus Tischhauser

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