Honolulu II – Vorbereitung auf Hurricane Douglas

Morgen sind wir seit einem Monat hier, und jedes Mal wenn wir daran denken, dass wir mehr als diesen Zeitraum auf der Passage verbracht hatten, schaudert es uns und wir schuetteln innerlich den Kopf. Die Erfahrung sitzt uns immer noch in den Knochen.
Ansonsten geht es uns gut. Wir hatten fuer eine Woche ein Auto gemietet und die Insel umrundet und dabei verschiedene Schnorchelspots getestet. Die Insel ist schön, die Unterwasserwelt eher bescheiden. Die Fische sind zwar schön, aber es gibt sehr wenig Bewuchs und anderes Leben (mehr?). Allerdings ist es jedes Mal ein kleines Erlebnis, wenn man mit einer Schildkröte schwimmen kann, was hier oft vorkommt.
Dann sind wir zwischen durch immer wieder ein wenig am Arbeiten und vor allem am Suchen von diversen Artikeln, die wir schliesslich alle via Internet bestellen müssen, da hier, 2000 Meilen vom Festland entfernt, doch vieles nicht erhältlich ist (M12-Ringmutter, T-Ventil, Gummidichtungen etc). Dafür klappt das immer ausgezeichnet.
Wir wurden hier besonders nett aufgenommen von Martha, Jon, Gunda und Skip, zwei Pärchen, mit denen wir wandern waren und auch nach Hause eingeladen wurden (wobei uns je ein Blumenkranz umgehängt wurde, so richtig Aloha-mässig – soooo nett!) Auch hier in der Marina haben wir interessante Begegnungen, die uns immer neue Aspekte Amerikas aufzeigen. Draussen auf den Strassen beeindruckt uns vor allem die ausserordentlich hohe Anzahl an Obdachlosen (US-Rekord), die ihre Habe in Einkaufswagen rumschieben und sich darüber mit einer Plane eine Schlafstätte bauen.
Das Leben mit Covid ist hier einfach. Mittlerweile ist praktisch alles offen, aber meist trägt man ohne zu murren Maske. Restaurants sind allerdings oft recht leer, so dass der Ausgang wenig Spass macht (an den McDonald’s Drive-thru’s steht man allerdings Schlange, haben wir uns auch mal gegönnt, waren aber fast zu blöd zum bestellen). Oder dann ist ein Lokal so voll, dass man doch nicht rein will (der Covid ist ja vielleicht schon drin).
Ein besonderes Highlight war der Besuch im Bishops Museum. Sehr gut gemacht und aeusserst interessante Geschichte der Inselbewohner!
Heute haetten wir eigentlich die beiden Pärchen zu Besuch, haben das Ganze aber wegen Douglas um eine Woche verschoben. Wir haben Douglas zwar noch nicht kennen gelernt, er ist aber auf dem Weg zu uns. Wie wir vor einem Monat auch kommt er uebers Meer. Er ist aber kein Segler, sondern als Hurricane eher ein Seglerschreck. Wir sind ja in der Hurricane-Saison und so muss man mit Stürmen rechnen. Allerdings haben sich die allermeisten in der Vergangenheit just vor den Inseln abgeschwächt oder sind abgedreht. So wird auch Douglas (der vierte ‚named‘ storm diese Saison – wie bei uns werden in alphabetischer Folge Namen vergeben) schon wieder schwächer, war aber auf dem Meer draussen ein Major Hurricane. Hier fürchten sich die Leute weniger vor dem Wind als dem Regen, der zu Flash Floods fuehren kann. Wir sollen auch verlegt werden, weg vom Besuchersteg, der an einem Kanal liegt, der bei Starkregen und gegen die Tide fliessend grosse Wellen produzieren kann. Das Ganze soll von Samstag auf Sonntag durchziehen. Windy zeigt das sehr schön.
Sobald die Genua vom Segelmacher zurück ist, wollen wir mit den beiden Pärchen etwas raus aufs Wasser und später nach Kauai segeln und die anderen Inseln auch noch besuchen – eher mit dem Flieger. Aber zuerst muessen wir Douglas kennen lernen.

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Klaus Tischhauser

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