Der Abstecher in den Dschungel war nach einer Nacht wie geplant vorbei. Etwas pickiert nahmen wir den morgendlichen Regen zur Kenntnis. Es sollte nut ein kurzes Intermezzo sein. Immerhin.
Haben wir schon erwaehnt, dass wir von der Stardust erfahren hatten, dass gerade mit uns die ARC Around the World in der Marina ankommt und durch den Panamakanal will? Das ist eine Gruppe von gut 30 Yachten, die im Rudel um die Welt segeln. Wen‘s interessiert, einfach googlen.
Nun, wir haben trotzdem problemlos ein Plaetzchen in der Marina bekommen. Beim Kanal kann es sein, dass wir evtl etwas weniger Prio haben, aber das merken wir kaum.
Heute wurde unser Schiff vermessen. Keine grosse Sache. Danach haben wir auf der Bank die Einzahlung fuer die Passage (rund 1800 USD plus Sicherheitsbetrag – fuer einen ganz grossen Pott wird schon mal ein Million faellig!) gemacht. Am selben Tag nach 18 Uhr konnten wir schon den Termin abmachen. Uns wurde der 4. Februar vorgeschlagen. Damit wir aber unsere Panama-Crew mitnehmen koennen (fuer rA-Mitarbeiter: Daniel R., ex-Sales), haben wir den 8.2. vorgeschlagen. Das sollte auch klappen.
Hier in der Marina ist es etwas speziell. Sie ist total abgelegen und Colon gilt als etwas unsicheres und wenig attraktives Pflaster. Taeglich faehrt zweimal ein gratis Shuttle zum naechsten grossen Shopping-Komplex und bietet so etwas Anbindung. Man kann auch weiter fahren, zB in die Free Zone, die nach Hongkong zweitgroesste Taxfree-Zone. Wir waren auch mal dort und total enttaeuscht. Aber wir waren im einige Kilometer langen und breiten Gebiet wohl einfach am falschen Ort (ueberall Schilder, die fuer Fracht nach Cuba geworben haben und Ware von aeusserst niedriger Qualitaet en gros verkauften). Vielleicht starten wir noch einen zweiten Versuch, obwohl wir gar nicht recht wissen, was wir dort sollen… Immerhin kommt man auf dem Weg dahin immer ueber eine grosse Bruecke, die einen perfekten Blick auf die noerdlichen Schleusen des Panamakanals bietet.
Zur Zeit liegt in der Marina auch die Brigg Roald Amundsen, ein unter Deutscher Flagge fahrendes Schiff, das knapp 30 Kinder waehrend einiger Monate rumschippert, Unterricht erteilt und sie natuerlich auch in die Seemannschaft einweist. Am Tag der offenen Tuer haben wir uns den Pott auch mal von innen angesehen. Interessant und nette Leute drauf. Im Rahmen eines Vereines arbeiten sie da – oft in den Ferien – mit und ermoeglichen den Jugendlichen so ein unvergessliches Erlebnis. Daneben eine Luxus-Motoryacht und ein ehemaliges Rennboot, das jetzt fuer die Sea Shepards unterwegs ist. Ein bunter Haufen also.
In der Marina gibt es einen netten Pool, der auch gut frequentiert ist. Das mag an den vielen Sitz-, Liege- und Trinkmoeglichkeiten rundum liegen. Taeglich um 16 Uhr liegt es aber auch an der Gruppe ca 70-jaehriger vornehmlich angelsaechsischer Ladies, die dann im Rahmen der Aqua-Gymnastic fuer eine 3/4-Stunde einer Armada gleich den Pool durchpfluegen. Mitten drin seit zwei Tagen auch der Skipper der SY September. Ohne diesen Fixtermin wuerde er seinen inneren Schweinehund ja nicht ueberwinden und sich koerperlich zu sehr gehen lassen. Ein weiterer Grund: als die Co-Skipperin zuerst alleine ging und er an Bord am Windgenerator rumbastelte (ja, die naechste Baustelle – nach ueber 10 Jahren Dauerbetrieb fuehlt er sich nun auch dazu berechtigt), erspaehten die Ladies vom Pool aus mitten zwischen zwei Bootsreihen ein 3-Meter Krokodil!! Der Skipper sass derweil nur wenig daneben, war aber zusehr in seine Arbeit vertieft, als dass er es bemerkt haette. Drum: ab 16 Uhr ist nun sein Platz im erhoehten Pool. Seither aber keine Krok-Sichtung mehr.
Was zu beweisen war….