Was für ein Kontrast! Wir liegen im Rio Chagres vor Anker, umgeben nur von Dschungel, grün, grün, grün, soweit das Auge reicht. Es brüllen die Affen, es zwitschern, schimpfen, kreischen oder gurren die Vögel. Fische oder gar einmal ein kleiner Rochen springen kurz aus dem Wasser, ab und zu setzt eine Zikadenkolonie (gibt es das überhaupt)?) zum kurzen, dafür umso intensiveren Konzert an. Und: die Sonne lacht und brennt vom Himmel!! Wie sind wir froh! All out heisst nun das Motto. Alles, was wieder mal einen Trocknungs- und Lüftungsgang vertragen kann, wird an Deck in die Sonne gelegt oder gehängt. Sieht nicht schön aus, tut aber gut!
Wir sind hier gestern früh angekommen. Die Überfahrt von Escudo de Veragua war schnell, trocken und problemlos. Zum Landgang auf die Insel war uns das Wetter doch noch zu wenig ‚ahmächelig‘. Also gings noch vor dem Mittag los. Wir hatten mit rund 20 Stunden für die 90sm gerechnet, mussten aber irgendwann die Segel verkleinern, um nicht zu früh, d.h. noch im Dunkeln, anzukommen. Die Einfahrt in den Fluss ist etwas tricky, daher will man schon was sehen. Danach ist der Fluss tief, meist mehr als 10 Meter und das bis nah ans Ufer. Links und rechts Wände aus Grün. Ganz am Ende eine Staumauer, die das Gebiet um den Panamakanal in den Gatunsee verwandelt. Einerseits als Wasserreservoir für die Schleusen, andererseits evtl auch, um das Gebiet zwischen den Schleusen überhaupt schiffbar zu machen. Das ist jetzt aber mal Spekulation, da müssen wir uns noch schlauer machen. Der Schreibende sitzt nachts um halb vier im Cockpit, über ihm der Sternenhimmel, im Hintergrund die Grillen und ab und zu das Geräusch von ‚action‘ im Wasser. Ein Krokodil auf Jagd? Wir haben keins gesehen, es soll sie aber geben hier. Ist übrigens ein Nationalpark hier. Wir sind gestern noch in einen Seitenarm reingerudert. Ausser ein paar Reihern haben wir nichts gesehen. Nur ganz am Anfang, also in unmittelbarer Nähe zum Schiff, brüllte ein Affe vom Baum, ein anderer frass ruhig. Es war noch zu früh und heiss. Am späten Nachmittag als,wir mit einem Bierchen in der einen und dem Fernglas in der anderen Hand an Deck sassen, war mehr los. Bäume voller Affen und viele Vögel auf dem Heimweg, meist die üblichen grünen Papageienpärchen.
Wir liegen hier übrigens nicht alleine. Kaum vor Anker tauchte von flussaufwärts ein Catamaran auf, der dann in der Nähe vor Anker ging. Die Stardust mit Schweizer Flagge! Seit Langem die ersten Helvetier.
Heute geht es ganz in die Nähe in die Shelter Bay Marina. Von da aus organisieren wir uns dann die Fahrt in den Pazifik.