Der Ausflug hinüber auf die Nachbarinsel zum Chiropraktiker war insofern ein Erfolg, als wir nun um ein kleines Abenteuer oder zumindest eine Story reicher sind. Denn der über 70-Jährige hatte so einiges – meist ungefragt – zu erzählen! Z.B. dass er, aus dem kanadischen Saskatchewan kommend, natürlich Eishockey gespielt hat und sogar Trainer war. Er berichtete vom rauen Spielstil in den dortigen Ligen: ‚Du schaust mit beiden Augen nach den Gegnern, die Dich nur rüde attackieren wollen und nur mit dem dritten Auge schaust Du auf den Puck’. Diese Information hat sich denn für den Behandlungsverlauf als wichtig erwiesen. Denn der gute Mann stellte uns stolz an seine Erfindung an der Wand: ein Polster, das man sonst auch auf Behandlungstischen verwendet. Dagegen drückte er einen so stark, dass es laut knackte. Das dann gleich mehrfach. Da kamen sicher Erinnerungen an seine aktive Zeit auf dem Eis mit ‚body checks‘ an die Bande auf.
Die meiste Zeit knetete er aber an uns schweisstreibend (für ihn) herum, da die Ursache unserer identischen Beschwerden muskulärer Natur seien (=good news). Er prophezeite schon, dass die Auflösung unserer massiven Verhärtungen längere Zeit in Anspruch nehmen würde. Mit einer einfachen Übung im Gepäck zogen wir davon.
Die nächsten Tage brachten keine Besserung, im Gegenteil.
Wir entschlossen uns dennoch, die Insel Gomera erstmals mit Ebikes zu erkunden und das abseits von unserem Schiff. Also mit Hotelübernachtungen im Valle Hermosa und Valle Gran Rey. Das war wunderschön und dank Elektrounterstützung angesichts 10-20km langen Anstiegen recht easy. Also sehr empfehlenswert!
Der Clou aber war, dass nach zwei Nächten ‚ausser Haus‘ unsere Rücken schlagartig geheilt waren! Am dritten Ort – in Playa Santiago – fanden wir kein Zimmer. Da der Ort aber über eine kurze Fahrt mit der Fähre mit unserem Heimhafen verbunden ist, entschlossen wir uns, die Nacht zu Hause zu verbringen und den letzten Tag auf den elektrischen Drahteseln von dort unter die Elektronen zu nehmen. Dazu kam es aber nicht! Denn die erste Nacht wieder auf heimischer Matratze kam Folter gleich und führte zur Rückkehr der Schmerzen von zuvor. Noch während des Frühstücks waren wir mit einem Matratzenhersteller – wieder auf Teneriffa, aber trotzdem kein Eishockeyspieler – in Kontakt getreten, hatten die Matratzenbezüge abgenommen, Masse der Matratzen aufgeschrieben, die Bikes zurückgegeben, Tickets für die Fähre gebucht und uns erneut auf den Weg rüber auf die grosse Nachbarinsel gemacht. Dort, beim Colchonero – von ihm hat übrigens Atletico Madrid seinen Übernamen – haben wir den härtesten Schaumstoff bestellt, der in ca. einer Woche, also in ca. zweien, geliefert werden soll. Hoffentlich nach El Hierro, denn dahin segeln wir nun planmässig trotzdem. Einfach mit dem Schlafzimmer im Salon. Das also der Zusammenhang zwischen Eishockey, Ebikes und Matratzen.
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