Passage Lagos – Madeira 3. Tag

Der zurueckliegende Tag brachte herrliches Segeln. Und dann noch ein paar kleine Abwechslungstupfer. Da war einmal das ‚Geisterschiff‘. Wir sahen im Dunkeln ploetzlich ein Licht, das aber weder ein AIS-Signal noch einen Fleck auf dem Radarbild brachte. Obwohl das Ding recht gross und nah war! Ein Holzschiff? Auf alle Faelle hat es uns einen Schrecken eingejagt, da wir ja z.T. bis zu einer Stunde schlafen und uns dann auf die Warnsysteme und den letzten Rundumblick verlassen. Wir muessen uns also auch zusaetzlich darauf verlassen, dass die Geisterschiffe zumindest nicht auch schlafen wie wir. Dann war da eine Konversation ueber Funk im Rahmen eines Pan-Pan-Aufrufes. Da hatte ein deutschsprachiges Segelschiff die Schraube und Ruder blockiert und war manoevrierunfaehig. Wir kannten aber zunaechst die Position nicht, hatten aber sehr guten Funk-Empfang auf UKW. Das funktioniert normalerweise bis ca. 30sm. Irgendwann erfuhren wir die Position. Sie lag ca. 300sm entfernt! Wir hatten uns schon vorher gewundert, wieso wir von in Lissabon einfahrenden Schiffen Funksprueche auf UKW empfangen. Die Loesung liegt evtl. in der Tageszeit, wenn die Ionosphaere ionisiert wird oder so aehnlich und sich dann die Wellen, die sonst einfach gerade ins All weiterstrahlen, reflektiert werden und so ueber deutlich weitere Distanzen empfangen werden koennen. Unser Funkspruch wurde hingegen nicht empfangen. Vielleicht ist es aber auch so, dass die Iraila einfach besonders grosse Ohren hat. Dann war da noch die Uebung mit dem Oxley-Leichtwindsegel. Bis mal alle Leinen korrekt installiert sind, dauert es immer so eine Weile. Auch diesmal, mit diversen Umlegern, da doch falsch gedacht. Und schliesslich wollte es sich nicht recht entfalten. Nach sehr langer Prozedur – gefuehlt 2 Stunden – blaehte er sich dann doch wie gewuenscht. Wir liessen ihn gleich die ganze Nacht stehen und verkuerzten dafuer den Weckrhythmus auf anfaenglich 30 Minuten. Als alles rund lief, wurde auf 45 Minuten erhoeht. Er zog uns fabelhaft durch die Nacht, vielleicht sogar vorbei an ‚Geisterschiffen‘, immer mit 5-6kn, wie auch jetzt, so dass wir hoffen, heute vor Mitternacht den Anker in Porto Santo, der kleinen, Madeira vorgelagerten Insel, fallen lassen zu koennen. Und jetzt kommt auch noch die Etmal-Zahl fuer die letzten 24 Stunden: 129sm. Es liegen noch 66sm vor uns, also ca. ein halber Tag. ————————————————- When replying please be brief, and also trim off the original message from your response. Messages are sent over a very low-speed satellite or radio link.
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Klaus Tischhauser

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