Während die Iraila in Rio Karneval feiert, bekommen wir hier in Ecuador auch etwas davon mit. Allerdings spielt sich das hier etwas anders ab, wobei es sicher regionale Unterschiede gibt.
Von Verkleiden, Kostümen etc. haben wir kaum etwas gesehen. Wir beobachten aber überall, das sich die Leute gegenseitig mit Schaum aus der Dose besprühen. Überall sind diese Dosen in verschiedenen Grössen erhältlich. Die grössten sind wirklich gross. Der Schaum ist wohl das, was Schiedsrichter im Fussball zur Markierung des Abstandes der Verteidigermauer auf den Rasen sprühen. Nach kurzer Zeit ist der Schaum verschwunden. Natürlich verwendeten die Ecuadorianer nicht immer Dosenschaum. Früher wurde Wasser verwendet, dann Eier und natürlich Mehl. Herrlich! Man kann sich die Sauerei vorstellen. In Quito sagte man uns, dass dies mittlerweile verboten sei. Evtl wegen der Kälte? Wenn sich auf der Höhe die Leute kübelweise mit Wasser überschütten, so liegt evtl danach die halbe Nation mit Fieber im Bett.
Heute nun, am Dienstag vor Aschermittwoch sind wir in Baños, wo die Temperaturen deutlich höher sind als in Quito, das rund 1000 Meter höher liegt. Hier wurde heute zwar auch aus allen Dosen geschossen, aber es kam auch viel Wasser zum Einsatz und auch Eier. Mehl haben wir nie gesehen. Wasser aus Kübeln, Schläuchen und als Wurfgeschosse in Ballonen.
In vorbeifahrende Autos, die die Fenster offen haben, wird gnadenlos ins Wageninnere Schaum gespritzt oder eben mal ein Kübel Wasser reingegossen! Aus den Autos wird aber auch ‚geschossen‘, so dass man, sofern man nicht getroffen werden will, höllisch aufpassen muss.
Bisher ist nur Elgard zweimal leicht getroffen worden. In der Regel sehen uns die locals an, dass wir totale Spassbremsen sind, auch das prophylaktische Strassenseitenwechseln hat geholfen.
Morgen ist‘s dann vorbei, dann liegen wohl die Dosen überall rum. Aber Spass hatten sicher alle!
