In Itacaré stand unser Restaufenthalt im Zeichen des Raves und des Regens. Dank dieser Kombi zogen wir weiter, ohne die nette Bar/Lounge auf dem Felsen, von wo sich am ersten Abend Live-Musik, die unsere Ohren deutlich mehr erfreute als die dumpfen Technobeats, über unser Schiff legte. Bei Niedrigwasser fuhr schon mal die Tuareg, ein Nachbarschiff, los. Die haben wohl auch ein Schwert. So mutig waren wir nicht, wir warteten bis ca. halb Hochwasser. Die Fahrt um und über die Sandbänke war aber trotzdem nicht ganz ohne, da es links und rechts brodelte und der Wind mit über 15 Knoten auf den Sandbänken schon ordentliche Wellen produzierte. Ging aber alles problemlos.
Noch vor dem Eindunkeln kamen wir in Ilhéus an. Die Tuareg mit Alfred, Frau und zwei Kindern, lag auch schon da. Der Ankerplatz liegt hinter einer grossen Hafenmauer, auf der ein langgestrecktes Lagerhaus für Kakao steht.
Brasilien war einst einer der grössten Kakao-Exporteure der Welt und Ilhéus der Hauptexporthafen. Die ganze Küste heisst auch Kakao-Küste und zeichnet sich dank des Kakaos durch noch viel Urwald aus. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts zerstörte ein Schädling rund 90% der Kakaopflanzen, Brasilien wurde zum Kakao-Importeur. Den damit einhergehende Niedergang sieht man Ilhéus an. Wir würden hier wohl nicht mehr Halt machen. Auch haben uns die zahlreichen Mücken das Leben etwas schwerer gemacht. So fiel dann der Entscheid, trotz bescheidener Windprognosen weiterzuziehen, leicht. Aus dem wenig angesagten Wind wurde aber nichts. Regenzellen bringen viel aber auch wechselhaften Wind. Aber immerhin hat uns das erlaubt, bis auf eine Stunde alles zu segeln. Gerade geht die unruhige Nacht zu Ende, der Regen ist aber weiterhin kräftig.
Von den knapp 100sm liegt bald die Hälfte hinter uns. Ziel ist Santo André.