Der im letzten Beitrag kurz bevorstehende Besuch der Hauptstadt Fuerteventuras wurde so wie vermutet: wenig bemerkenswert. Sonntagabendstimmung (=fast alles zu, niemand auf der Strasse) in einem Ort, der nun wahrscheinlich auch zu anderen Zeiten und an anderen Tagen wenig beeindruckt. Dennoch kehrten wir nicht unbeeindruckt zurück aufs Schiff. Denn eines der wenigen offenen Lokale war eine Pizzeria (die wir nur selten frequentieren), vor der sich ein paar Italiener – darunter wohl der Koch – unterhielten. Gutes Zeichen. Das Haus bot ein irgendwie spezielles Pizzakonzept an, das wir nicht ganz verstanden und als irgendwie unausgegoren bzw konzeptionell nicht sauber zu Ende gedacht erachteten. Trotzdem: wir entschieden uns für die Kategorie ‚Gourmet‘, welche eine innovative Kombination aus Pizza und Kochen sein soll. Bei der Aufzählung der Zutaten wurde uns schon halb schwindlig. Als Vorspeise ein Salat.
Was wir dann bekamen, war wirklich ausgezeichnet! Sensationeller Salat und dann die Gourmet-Pizzen. Wunderbar. Wahrscheinlich DAS Highlight der Stadt.
Der nächste Tag führte uns weiter nach Süden. Ziel war Gran Tarajal, wo wir aber nur mittags zum Essen in einem netten Restaurant anhielten und einkaufen gingen. Der Ort lud nicht zum Verweilen ein und ziemlicher Schwell liess für die Nacht nichts Gutes erahnen. Daher zogen wir weiter. Allerdings herrschte ordentlich starker Wind, der vor allem zwischen den Vulkanen sehr stark war und von den hohen Bergen Fallböen auf die armen Segler schoss. Wohin bloss? Wir steuerten eine kleine Bucht an – El Puertito -, wo lediglich ein paar Camper an Land standen. Aber nett war es und sollte auch unter Wasser etwas bieten.
Die Nacht wurde ruhiger als erwartet und der nächste Morgen hatte einen Tauchgang gebracht. Danach ging es aber weiter, der Wind legte nochmals zu. Das Ziel, die Playa Sotavento, war bei dem Wind unmöglich, so dass wir bis Moro Jable weitersegelten. Das war nun ein Tourismuszentrum und nicht der einsame Strand. Der Wind pfiff immer noch heftig, aber wir waren nun schon um die ‚Ecke‘, so dass der Wind zumindest direkt vom Land her wehte und keine unangenehme Welle kreierte.
In Moro Jable polierten wir unsere Vogel-Bilanz auf. Nachdem wir ja an der Algarve einen wahrscheinlich frühzeitig ins Jenseits befördert hatten, retteten wir nun eine Taube, die wohl ausserplanmässig im Wasser gelandet war und von da aus nicht mehr starten konnte. Bei dem starken Wind wäre sie immer weiter raus getrieben und wurde zudem von Möwen attackiert. Die Deponierung der Taube am Strand blieb unser einziger Landgang hier.
Am nächsten Tag wieder bei sehr viel Wind entlang der Küste auf der Suche nach einem schönen Plätzchen, idealerweise mit etwas Schutz vor den Fallböen. Das Plätzchen an der Punta de los Mosquitos war nett, mit Privatstrand, aber nicht windarm.
Mit Winden über 30 Knoten war die Nacht sehr unruhig. So blieb es bei der einen und der letzte Ankerplatz auf Fuerteventura ist nun ganz an der Südspitze an der Playa del Puertito vor dem Örtchen Puertito oder Puerto de la Cruz?
Wind immer noch stark aber nicht mehr böig, da er jetzt nicht mehr von Bergen beeinflusst wird.
Mittagessen im Restaurant im Ort. Spaziergang zum Leuchtturm.
Morgen dann die 50sm quer rüber nach Gran Canaria und Las Palmas. Da erwartet uns wieder einmal die wohlbekannte Marina.