Unser neu eingebautes Navtex-Gerät hat uns viele Starkwind- und Hohe Wellen-Warnungen um die Ohren gehauen. Unsere anderen Wetterquellen zeigten das etwas anders – weniger heftig, ideal für einen guten Segeltag. Es ging aber natürlich ganz anders los. Statt Wind  aus Nord oder Nordwest kam er uns aus Süd entgegen. Und statt 15-20 Knoten waren es  bis maximal 5. Also musste anfänglich der Motor ran. Erst ab Cabo Espichel stellte sich der prognostizierte Wind ein. Von da an liess das Segeln nichts zu wünschen übrig. 

Über Funk wurden wir über ein Gebiet informiert, in dem echte Schiessübungen der Marine stattfinden und natürlich gemieden werden sollten. Und zwar von 13.30 – 14.30. Das Gebiet lag zwar vor uns, aber wir würden es eine Viertelstunde nach Schiessschluss erreichen. Etwas irritiert waren wir, als um 14.30 erneut auf die Gefahr hingewiesen wurde, mit den selben Schiesszeiten. Die Meldung endete mit dem Hinweis, man solle bei Fragen das Kriegsschiff XY anfunken. Das taten wir dann auch, immer noch mit Kurs auf das Schiessgebiet. Allerdings blieben all unsere Kontaktversuche erfolglos – wahrscheinlich beinhaltete die Übung auch absolute Funkstille. Anstelle einer Antwort wurde eine erneute Warnung ausgesendet, diesmal mit einer verlängerten Schiesszeit bis 15.00 Uhr. Das würde knapp werden, reichte aber schliesslich. Dennoch wollten wir wissen, ob denn nun wirklich Schluss sei um 15.00 Uhr. Wieder keine Antwort. Dafür machte sich das vor uns liegende Kriegsschiff plötzlich vom Acker. Für uns das Zeichen, dass wohl tatsächlich Feierabend war und für uns grünes Licht. 
In Sines angekommen, antwortete uns die Marina auch nicht. Als wir einfach mal reinfuhren, teilten uns dort notfallmässig gelandete Segler mit, die Marina sei geschlossen. Da Sines aber eine sehr gut geschützte Bucht bietet, liegen wir jetzt vor Anker. Morgen bleiben wir hier. Es soll etwas mehr Wind und Welle geben und Regen, am Tag darauf von allem weniger. Dann geht es voraussichtlich weiter. 
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Klaus Tischhauser

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