Mit zu wenig Wind und zuviel Schwell haben wir die nächste Ria angesteuert. Motiviert durch ein Gespräch mit Nachbarliegern, die eine alte Garcia Pasoa (anscheinend die erste, die gebaut wurde) segeln, wollten wir am neuen Ort ankern, auch wenn es etwas eng war. Der Anker fiel auch, aber das dauernde Gebrülle und Gepfeife von der nahen Marina, die Zeichen der Vorbeifahrenden, dass es da untief sei und schliesslich der Anruf über Funk, dass wir da nicht ankern könnten, veranlassten uns schliesslich halt doch, wieder ankerauf zu gehen und in die Marina zu fahren. Die Leute können ja nicht wissen, dass wir ein Schwert haben und trockenfallen können. Gut, die Position war schon nicht ideal. 

Beim Anlegen, das einfacher nicht sein konnte (längsseits bei schwach auflandigem Wind), begleiteten uns wieder Marinero und ein anderer Segler und schnappten sich prompt eine Leine und zerrten am Boot bzw machten gleich fest. Mann, wir müssen besser lernen, den Leuten klarzumachen, dass sie nicht von sich aus intervenieren. Den männlichen Helfern in Spanien fällt es wohl besonders schwer, einer Frau das richtige Verhalten zuzutrauen. Nun gut, ist ja immer nett gemeint…
Auch dieser Ort ist ein Aufenthalt wert. Wie immer erheben sich Hügel und Berge gleich hinter dem Dorf. Der Fluss bildet ein kleines Delta, das von den Gezeiten beeinflusst ist und vorne tummeln sich am langen Sandstrand Badende und Surfer. 
Unsere Aktivitäten bestanden aus einer kleinen Wanderung nach Vega und einer Radtour in der Umgebung, die uns durch einen natürlichen Tunnel führte, der eine 300 Meter lange, hohe Tropfsteinhöhle ist, die der einzige Zugang zum Dorf Cueves ist. 
Zur Zeit segeln wir nach Gijón, wo wir dann zum dritten Mal mit einem Schiff sein werden. 2xSeptember, 1xIraila. Dort wird uns dann der Windmangel wohl ein paar Tage festhalten. 
Sonst beschäftigt uns die neue September-Crew. Fast täglich geben wir unser Wissen weiter bei der Installation, Inbetriebnahme oder Reparatur von diversem Zeugs. Das lange Warten im Klima von Cherbourg hat nicht geholfen. Aber sie wollen schon bald los, was wir gut finden, denn am Schiff rumbasteln kann man auch im wärmeren Süden. Und sich täglich wieder ein wenig in die September reinzudenken macht irgendwie auch Spass, vor allem, wenn man dann die Arbeit nicht selber machen muss!
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Klaus Tischhauser

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