Die Fahrt gestern war wie erwartet windarm. Wir fuhren als erste aus der Bahia de Tortugas los, nach uns folgten die Rajah Laut und die Aguila, eine Pogo40. Motorsailing war angesagt, spaeter dann nur noch segeln fuer ein Weilchen. Dabei ueberholten uns die anderen beiden, erstere wohl weiter unter Motor, die Pogo40 aber locker unter Segeln und zwar ganz nah bei uns, so dass wir noch ein kurzes Schwaetzchen halten konnten, dann waren sie schon vorbei. Aus Faulheit hatten wir das Dinghy hinter uns her gezogen, das machte uns auch nicht gerade schneller. Zwischendurch informierte uns Christian von der Pogo40, dass sie gerade an einem Wal mit ganz kleinem Jungwal vorbeigekommen seien. Als wir 20 Minuten spaeter an ungefaehr gleichen Stelle waren, war da aber leider nichts zu sehen. Dafuer zog am Horizont wieder einmal eine grosse Delfingruppe rasant dahin. Das Highlight ereignete sich aber bei der Fahrt zum Ankerplatz. Ploetzlich schnaubte und Platschte es neben und hinter dem Schiff, man sah immer mehr dunkle Koerper aus dem Wasser springen, Luft holen, wieder abtauchen. Wir konnten erst nicht richtig erkennen, was es war. Kleine Delfine? Als wir standen, ging das Schauspiel weiter, nun erkannten wir, dass es Robben waren. Weiterhin schwirrten sie um uns herum. Leuchteten wir mit einer Taschenlampe auf sie, tauchten sie schlagartig ab, kamen danach aber wieder. Das ging bis weit in die Nacht so weiter.
Am naechsten Morgen waren die lustigen Robben auch wieder da, etwas weniger, dafuer sah man sie nun gut, auch unter Wasser, wo sie in Gruppen schoene Formationen schwammen. Wir bekamen Besuch von der Pogo40, Christian und sein Kollege ruderten rueber zu uns, gefolgt von ein paar Robben. Wir plauderten lange, Covid-bedingt kamen sie aber nicht an Bord. Sie warten uns vor dem Anlanden mit dem Dinghy, da der Schwell am Ufer bricht. Wir hatten aber schon groessere Wellen gemeistert.
Spaeter gingen wir an Land, waehrend unsere Besucher segel setzten und ein Bucht weiter zogen. Wir wollten das heute noch nicht machen, da die Windprognose erst fuer morgen richtig gut ist. Das Dinghy zogen wir weit hoch ans Ufer, damit es uns nicht ploetzlich weggespuelt wird.
Dann langer Spaziergang durchs Dorf. Lebendiger als Tortuga, aber wohl auch gedaempft durch Covid. Durch die Strassen fuhr die Polizei mit Lautsprecherdurchsagen mit dem Wichtigsten zur Covid-Bekaempfung. Einige Leute unterwegs, wir hielten Ausschau nach einer Einkaufsmoeglichkeit und idealerweise einem Restaurant. Wir fanden schliesslich eines, das allerdings nur Take-out machte. So assen wir halt sehr leckere Camarones und Krabben auf einem Stein ausserhalb des Restaurants. Dann gelang auch der Einkauf. Frischzeugs vom gleichen Haendler wie in Tortuga schon. Er bedient die Ortschaften mit seinem Wagen und baut jeweils einen Stand auf.
Schwer beladen erreichten wir unser Dinghy und zogen es wieder muehsam zum Wasser. Nun galt es, mit guter Wellenbeobachtung, richtigem Timing und guter Technik schnell vom Strand weg zu kommen. Das klappte nicht ganz so wie gewuenscht. Als wir beide im Boot sassen, der Motor aber noch nicht lief, nahte ploetzlich eine etwas groessere Welle. Sie drueckte uns zurueck an den Strand, kippte uns aber zum Glueck nicht. Eine nachfolgende ebnenfalls groessere Welle fuellte uns aber das Boot mit Wasser und drueckte uns noch mehr auf den Strand. Da der Motor schon wieder runtergelassen war, sass das Boot nun auf dem Propeller fest, gefuellt mit ein paar Hundert Litern Wasser. Obenauf schwammen unsere Einkaeufe, der Drybag, der zum Glueck den Inhalt wirklich trocken hielt, unserer Schuhe, der Benzinkanister. Mit viel Muehe und pitschnass schafften wir es aber schliesslich doch noch, das Boot wieder ins tiefere Wasser zu bekommen, wo der Skipper dann mal nach dem Motor sah (er lief noch) und ausschoepfte. Die Skipperin watete derweil mit den beiden Taschen ins Wasser und schwamm zum Dinghy raus. Sie hatte es irgendwie eilig.
Dank diesem total anfaengerhaften Manoever kamen wir also zu unserem ersten Pazifikbad diese Saison. Zum Glueck wurde am Morgen noch die Temperatur mit dem Babybadthermometer genommen. Immerhin schon 19 Grad!
Vielen Dank noch an alle, die uns Winterbilder via WhatsApp geschickt haben. Leider ist die Internetabdeckung hier nicht ausreichend, um die Bilder runterladen zu koennen. Wir melden uns dann, sobald das wieder klappt.
3 Antworten
Sorry for the enforced bath… but 19C is better than 13C @ 07:00 as in Half Moon Bay. I’m missing out on the actions. 😉
Nach dem Winter mit Schnee bis an die Knie herrscht hier der Föhn. Am Bodensee präsentiert sich der Säntis in seiner ganzen Pracht. Langsam taut der Hafen auf und uns gelüstet nach Segeln…….
2020/01/24-02:00: …noch 2/3 bis San Carlos / Baja California? – Bald auf der Breite von La Bocana. marinetraffic.com hat euch – mit Namen -immer noch am Anfang dieser Etape, aber ein Pleasure Craft – No Name – mit Potion gemeldet via Satellit @ N26d06’13.15 W113d31’28.11 (26.1037,113.5345)… – Wind schein vernuenftig zu blasen: ca 20kn. Was macht das fuer SY-September? – mlg m