Wir reisen zur Zeit von Highlight zu Highlight. Nach dem Arches National Park sind wir in die Gegend der Skigebiete Colorados gefahren. Ziel war Breckenridge, wo wir Steve von der Yacht Alkemi besuchen wollten. Das Dorf liegt auf fast 3000 müM, was wir zuerst für einen Umrechnungsfehler von feet in Meter hielten. Ist aber nicht so. Steves Haus liegt sogar auf über 3000 Metern. Auf dem Weg dorthin fuhren wir wieder durch herrliche Landschaften, die jetzt im Herbst in vielen Farben, vor allem goldgelb, strahlen. Am Mittag hatten wir eine interessante Begegnung, als wir uns an einem Nebenfluss des Colorado River auf einer Recreation Area unser Essen zubereiteten. John, ein 37-jähriger Kriegsveteran machte gleich neben uns ein Feuer. Es stellte sich heraus, dass er gerade alle Fotoalben verbrannte, nachdem sich seine Frau vorher von ihm getrennt hatte. Er war auf der Suche nach einem Neuanfang, war durch 18 Bundesstaaten getrampt und nun mit einem ziemlich heruntergekommenen Fahrzeug unterwegs. Er erzählte von seinem Einsatz im Irak, seinen mentalen Problemen, wie er was er ursprünglich für richtig hielt im Nachhinein als falsch erkannte. Von seinen Wahnvorstellungen, dass die Familien der Menschen, die er umgebracht hatte, hinter ihm her seien. Ein Mensch mit einigen Macken, der sich dessen bewusst ist. Nach dem gemeinsamen Mittagessen trennten sich unsere Wege wieder. Eine der verrückten Begegnungen mit Menschen aus einer ziemlich anderen Realität, die man beim Reisen so manchmal hat. Bedrückend und bereichernd gleichzeitig. Nachdem wir die Gastfreundschaft von Steve zwei Tage und Nächte in seinem wunderbaren Haus genossen hatten, ging es weiter Richtung Aspen, einem recht mondänen Skiressort. Das Publikum unterschied sich denn auch deutlich von allem, was wir bisher gesehen hatten. Alles zwischen Prada, Louis Vuitton, diversen Gallerien und Juwelieren. Aber auch netten Lokalen. In einem davon – Meat & Cheese (!) – assen wir sehr gut zu Mittag. Der Tag war geprägt von Passfahrten und endete im wenig mondänen Ort Delta (schon wieder, aber diesmal in Colorado) im Value Inn.
Der Besitzer, schon wieder ein Pole, empfahl uns den Black Cañon, wo wir heute früh morgens ankamen und wieder ein Highlight erleben durften. Was die Natur so alles hinzaubert. Einfach wahnsinnig.
Danach Fahrt über eine erneut total beeindruckende Strasse vorbei an rotgelben Bergen, die aussehen wie das Innere eines Vulkankraters.
Angekommen sind wir in Silverton, einem alten Silberabbauort. Heute touristisch mit seiner Erscheinung wie ein Wildwestort. Nachtessen im Shady Lady, einem ehemaligen Bordell.
Natürlich haben wir viele Fotos geschossen, kommen aber nicht nach mit der Verarbeitung. Daher wird es noch etwas dauern, bis wir diese Eindrücke auch bildlich rüberbringen können. Danke für die Geduld!