Das Frühstück in South Lake Tahoe nahmen wir in einem Kasino im Untergeschoss ein. Oben waren bereits die ersten Zocker am Werk, unten auch schon viel los.
Wir wollten mal so was typisch Amerikanisches probieren und haben das nun hinter uns. Pochierte Eier auf Lachs oder Speck, übergossen mit viel Sauce Hollandaise und begleitet von Hashbrowns, also Rösti. Dazu Kaffee. Satt wurden wir wirklich, aber zu Wiederholungstätern werden wir trotzdem nicht.
Es folgte die Fahrt runter nach Carson City und auf den Highway 50, der sich ‚the lonliest road of America‘ nennt. Die Strasse fühlt sich wahrscheinlich wirklich einsam, da es neben ihr nicht viele andere gibt, als Fahrer aber könnte man auch einsamer sein. In beide Richtungen fahren vor allem sehr viele Camper, meist ein paar Größenordnungen über uns.
Die groessten so gross wie ein Reisebus, hinten drangehängt meist ein PW oder kleines Geländefahrzeug. Sowieso stehen vor Häusern, aber auch mitten in Feldern sehr viele Camper – die hier übrigens RV (für Recreational Vehicle) heissen – und Wohnwagen herum, funktionstüchtig oder auch längst nicht mehr. Und jeder Ort hat auch mindestens einen Park, der mit solchen Gefährten vollgestellt ist und wohl vor allem Dauermieter beherbergt. Am Mittag verpflegten wir uns bereits aus dem Vehikel und probierten alles aus. Die zweite Nacht haben wir in unserem Camper in der Hickinson Recreational Area bei Petroglyphen verbracht. Es wurde recht frisch, man befindet sich in diesen weiten Ebenen immer in Höhenlage. Frühstück bei Sonnenaufgang und sehr klammen Fingern.
Erst der Spaziergang zu den Petroglyphen brachten dann endlich Wärme in die Knochen. Weiter auf der 50 bis Ely und dann zu einem Camp am Cave Lake, der auch über 2000 müM liegt. Wanderung (etwas zu lange) um den Square Top.
Am nächsten Tag, nach einer etwas wärmeren Nacht, in den nahe gelegenen Great Basin National Park. Wanderung hoch zu einem Rock Glacier. Bei der erfolglosen Suche nach einem Eisfeld oder Gletschersee ganz oben haben wir ein paar unnütze und sehr mühsame Meter auf einer Geroellhalde abgestrampelt. Unsere Beine liessen es uns später merken.
Nacht im einfachen aber sauberen Deltan Inn in Delta.
Samstagabend in Utah während Covid in so einem Nest, gar nicht einfach. Wir fanden gegenüber den mexikanischen Imbiss Zapata‘s. Eine harte kulinarische Landung. Unser Ruf nach Bier blieb auch unerhört. Da dämmerte uns, das hier ein paar andere Regeln herrschen. So stellen die zwei Dosen Bier und der Wein im Wagen eigentlich ein Vergehen dar, da sie nicht nach Utah eingeführt werden dürfen. Also gingen die zwei Bier dann im Zimmer die Kehlen runter, der Wein bleibt als tickende Zeitbombe im Wagen. Am Sonntag dann Fahrt nach Salt Lake City, der Hauptstadt.
Beim Mittagsstopp haben wir rausgefunden, wo all die Leute sind, draussen (ausserhalb von Häusern und Autos) sieht man naemlich praktisch niemanden.

Nette Begegnungen mit jungen Missionarinnen auf dem Gelände der Hauptkirche der Mormonen (Utah und Salt Lake City sind sozusagen der Hauptsitz dieser Glaubensgemeinschaft). Sonst absolut nichts los.
Heute Fahrt in den Wintersportort Park City und weiter nach Green River. In Ray‘s Tavern dann amerikanisches Essen und Ambiance wie man es aus dem Bilderbuch kennt. Nur der Pooltisch im Hinterzimmer war wohl Covid-bedingt abgedeckt.

Morgen sehr früh raus, um in der Nähe von Moab den Arches Park mit den berühmten Felsboegen zu besuchen.

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Klaus Tischhauser

Eine Antwort

  1. Arches National Park: interessant; Dead Horse Point (DHP State Park) – ‚auf der anderen Strassenseite‘ im Vergleich zu Lonely Highway 50: Over the top! – Imposanter Landschaftsueberblick ueber den Colorado River und seine Schlucht und Canyon Lands NP, 320+ Grad Rundum Abgrund in die Schlucht und Seitenschluchten. Topo Map: https://www.alltrails.com/explore/trail/us/utah/dead-horse-point-state-park-short-loop-trail?mobileMap=false&ref=sidebar-static-map&ref=sidebar-view-full-map — Auf einem der Reisen versuchten wir ueber den Shafer Trail (Rt 142) am Fusse des DHP in den Canyon Lands NP zu fahren, mussten aber in den letzten paar Spitzkehren umkehren weil es weitaus zu gefaehrlich wurde mit dem 21f Gefaehrt. – Falls ihr Zeit haben um zum Uebernachten auf dem DHP (und es noch einen Platz hat – ganz oder fast ganz oben), Sonnenunter- und Aufgang werden euch nicht Enttaeuschen…

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