Der erste Freigang bzw Landgang des Skippers in zwei Monaten liegt hinter uns. Fazit: das muss nicht so schnell wiederholt werden.
Als Erstes fuhren wir vom Ankerfeld Las Brisas rüber zum Ankerfeld La Playita, wo wir der Crew der Shogun einen Besuch abstatteten. Natürlich nur, indem wir von Schiff zu Schiff brüllten, marines social distancing eben. Die zwei halten tapfer die Stellung in der Bucht. Weiter gings hoch nach Balboa, wo wir Diesel tanken wollten. Es wurde uns allerdings beschieden, dass es keinen Diesel gäbe. Wo dann? In der Flamenco Marina. Ok, da kommen wir ja eigentlich her. Auf der Höhe von La Playita funken wir Flamenco an mit dem Resultat, dass wir ohne Liegeplatz nicht rein dürfen. Fabelhaft!
Also schmeissen wir den Anker neben der Shogun und verzehren erst mal das Mittagessen.
Dann Vorbereitung des ersten Landganges auf bevölkertem Land seit Urzeiten fuer den Skipper. Mit der 6 am Ende der Passnummer darf er von 17.30-19.30 raus. Wird also schon dunkel sein bei seiner Rückkehr.
Hier in La Playita gibt es keinen Steg, Anlanden geht nur über die grossen Felsbrocken des Dammes. Das wird schon mal eine feuchte Sache, da der Wind etwas aufgefrischt hat und mit Wellen gegen den Damm weht. Für die Rückkehr fassen wir eine Minibucht in der Naehe als Alternative ins Auge.
Die Fahrt mit Luís dann wie immer problemlos, kein Wunder, hat ja null Verkehr.
Beim Shopping Center dann eine lange Schlange von Männern, alle ausnahmslos mit Maske. Beim Eingang dann – die erste halbe Stunde des Freiganges ist schon verbraten – Passkontrolle, dann Temperaturkontrolle, beides mit Bravour bestanden.
Die naechsten 60 Minuten vergehen erstaunlich schnell, zu schnell. Die Einkaufsliste ist noch nicht ganz abgearbeitet, aber der Einkaufswagen immerhin schon übervoll. Es geht alles ruhig zu und her, klar, Männer halt unter sich bei der Jagd. Die Warteschlangen an den Kassen reichen bis zwischen die Gestelle rein und verändern ihre Länge nur schleichend langsam. Unser Skipper bleibt waehrend fast einer halben Stunde der Letzte in seiner Reihe. Falsche Wahl? Wahrscheinlich wirkt sein Einkaufswagen abschreckend und der Laden leert sich langsam.
Die Einpack- und Tragehelfer fehlen am Maennertag, super. Die Männer haben sich wohl in der Vergangenheit nicht helfen lassen oder schlecht Trinkgeld gegeben. Also noch ein Schweissausbruch und lahme Arme bis Luís, der gewartet hat, erreicht ist.
Dann Kanister mit Diesel fuellen – wir haben nur einen und brauchen 300 Liter – und Spruechlein für die Polizei vorbereiten wegen der Verspätung. Der Kontrollposten ist aber schon zu.
Über die Rückkehr aufs Schiff wollen wir hier keine Worte mehr verlieren. Nur so viel: es war dunkel, nass und unerfreulich. Aber schliesslich erreichten alle und alles die September unbeschadet.
Unerfreulich auch der ständige Schwell in der Bucht. Wir hatten uns wegen der Dunkelheit gegen einen Umzug noch am Abend entschieden. Nach einem halben Tag und einer kurzen Nacht hatten wir genug: um 4:30 gings langsam los – Bericht schreiben, wegfahren und jetzt Frühstücken. Endlich wieder Ruhe.
Und gleich geht die Skipperin wieder los. Es gilt ja, Proviant für mindestens 40 Tage auf See plus Reserve plus evtl 14 Tage Quarantäne zu bunkern.
Diesmal geht’s aber vom Steg weg. Besser so.
Eine Antwort
Wau, ganz schön anstrengend🙄😨