Nach Villa de Leyva verbrachten wir eine Nacht in Tunja, wo gerade ein Fahrradrennen über mehrere Tage und 22 nationale und zwei ausländischen Teams zu Ende ging. Was für Steigungen und was für Geschwindigkeiten! Kein Wunder ist der diesjährige Gewinner der Tour de France ein Kolumbianer.
Nächster Stopp San Gil. Dort hat es uns gut gefallen. Sehr wuselig mit lokalem Leben und ein paar wenige Touristen. Wir wohnten in einem Appartement gleich neben der Aufbahrungshalle. War auch gleich jemand drin, als wir ankamen.
Wir haben da u.a. einen Bikeausflug mit Guide unternommen, der uns nachhaltig beeinflusst hat (der Ausflug). Einerseits positiv, weil der Guide ein netter Kerl war und uns am Abend zu einem Freund (Amerikaner) zum Essen eingeladen hat. Eher negativ, weil wir wenige Tage darauf beide auf unterschiedliche Weise gesundheitlich angeschlagen waren. Wir hatten uns wohl überanstrengt. Was normalerweise als Downhillfahrt mit Hochfahren im Begleitfahrzeug konzipiert war, hat der Guide sehr erfreut zu einer echt kolumbianischen cross-country-Fahrt umgebaut. Das ist hier downhill und dann langes uphill. Natürlich in brütender Hitze. Wir hätten wohl unsere strammen Waden vor dem Guide verstecken müssen, haha. Am Tag danach war noch alles ok, aber dann schwächelten wir. Und so kamen wir nicht ganz fit in Leticia an, von wo aus wir 5 Nächte in der Palmarí-Lodge am Yavari-Fluss im Amazonas verbrachten. Sehr schön. Aber auch schön heiss. Trotz unseres Angeschlagenseins haben wir doch einiges unternommen: Kayakfahren zwischen rosa und grauen Flussdelfinen, Wanderungen am Tag und im Dunkeln im Regenwald, Fischen vom Kayak aus. Wir haben von unserem lokalen Guide Jaze sehr viel erfahren. Aber auch von Robin, der in der Lodge als einer von fünf Volunteers als Übersetzer agierte. Der 21-jährige Deutsche ist mit einem lokalen Boot den Amazonas von Peru her runter gepaddelt und hat sehr viele Erfahrungen mit Einheimischen gemacht und kann entsprechend viel Interessantes erzählen. Dank seinem Interesse an Biologie auch sehr viel über Flora und Fauna, zusätzlich zu all dem Beeindruckenden, das Guide Jaze zu vermitteln wusste. Danke Robin!
Nun sind wir nach einer sehr frostigen Nacht in einer sehr einfachen Unterkunft am Flughafen Bogotá in San Agustin angekommen, wo wir wieder etwas mehr Luxus erleben. Tolle, super gelegene Lodge, die sich Hostel nennt und günstig ist. Wir wohnen aber in einer wunderschönen Rundhütte mit fabelhaftem Blick über das enge Tal des Rio Magdalena inkl Wasserfall. Morgen warten aber schon Pferderücken auf uns, um archäologische Sites und die saftig grüne und hügelige Landschaft zu erkunden.