Morgen geht‘s weiter hier. Insgesamt lagen wir fast zwei Wochen hier in der Rodney Bay und in der Marigot Bay. Gestern und vorgestern hatten wir ein Auto gemietet und so die Insel erkundet. Sie bietet viel. Wir haben eigentlich nur geschaut, ausser gestern, da haben wir die Wanderung auf den Gros Piton gemacht. Das ist der eine der zwei ikonischen, steil aufragenden Vulkanpropfen. Daneben gibt es den Petit Piton. Beide sind eingebettet in eine Region, die ein Unesco Welterbe ist. Das ist wohl auch der Grund dafuer, dass die Wanderung auf den rund 900 Meter hohen Berg US$ 50.— pro Person kostet. Dafuer bekommt man einen Guide, der den Mund kaum aufbringt (ausser, wenn er andere Guides trifft) und dessen Nutzen sich einem auch angesichts der Unmoeglichkeit den Weg nicht zu finden nur schwer erschliesst. Dass das Meer, das wir vor uns sahen, die Karibik ist, wussten wir als aufmerksame Segler halt auch schon. Die Wanderung selber (2 Std hoch, 2 Std runter) ist eigentlich auch gar keine Wanderung, sondern ein muehsames Treppensteigen auf groben Steinen. Runter noch muehsamer als hoch. Das groteskeste war aber das Modell des Berges, anhand dessen die Vegetationszonen und die Rastplaetze vorgaengig erklaert wurden. Nicht vergessen: Unesco Welterbe!
Auf dem Bildschirm dahinter wurde thematisch gut abgestimmt ein Cricketspiel gezeigt. Eigentlich haette der Schreibende lieber eine Erklaerung zu Funktionsweise, Sinn und vor allem Faszination des Spiels (nach dem die Kariben verrueckt sind – wahrscheinlich weil sie als West Indies die ehemaligen Kolonialherren schlagen koennen) bekommen. Der Versuch, das im Selbststudium hinzubekommen, hat ueberhaupt nichts gebracht. So eine Frage haette aber das spezielle Setting gestoert und so raetselt der Schreibende weiterhin.
Das Beste am Ausflug war neben der dringend benoetigten koerperlichen Ertuechtigung die Hin- und Rueckfahrt (je 2 Std). Sehr kurvenreich, permanentes Auf und Ab, wunderschoene Ausblicke und beeindruckende Vegetation. Unsere Empfehlung: Autofahrt ja, Wanderung nein.
Morgen also Segel setzen fuer die Fahrt nach Los Roques. Wohl drei Naechte oder etwas zwischen 48 und 72 Stunden. Wir kennen das wunderschoene Archipel und so freuen wir uns denn auch schon.
Wir haben auf Empfehlung von Paul von der Hierbabuena noch ein paar Mitbringsel eingekauft, da die Versorgungslage in Venezuela natuerlich nicht sehr gut ist im Moment. Und fuer uns natuerlich auch ordentlich gebunkert.
Am meisten wird uns wohl das Fehlen von Internetzugang zu schaffen machen. Dank Olis Antennentuner werden wir aber ueber die HBY4227 Emailadresse erreichbar sein und auch mal ein paar Zeilen posten koennen. Und die restliche Zeit fuellen wir halt mit Schnorcheln.