Passage Log Atlantikueberquerung – Tag 1

So, Ihr Lieben, es ist wieder einmal so weit! Wir haben den Anker um 10.45 gelichtet und motoren aus der Bucht raus, gegen die Stroemung. Aber wir brauchen noch etwas Energie, da passt das Motoren gut. Wind ist mit um die 5kn zu schwach. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Wir wollen jetzt aber einfach los und hoffen, dass wir dann um 13.30 langsam Stroemung und vielleicht etwas mehr Wind mit uns haben. So kommen wir aber vielleicht noch im Hellen an den vor der Kueste fischenden Chinesen vorbei.
Wie bei der Atlantikueberquerung vor 10 Jahren, gibt es auch diesmal wieder eine Wettmoeglichkeit. Die Regeln sind einfach: wer die Dauer am besten schaetzt, bekommt ein Nachtessen. Kann aber dauern, es muss persoenlich eingezogen werden. Es soll aber nicht an uns liegen. Hier ein paar Daten, damit das Schaetzen einfacher faellt:
Distanz direkt: 1330 Seemeilen = ca. 2500 Kilometer. Direkter Kurs 227 Grad. Das sind die Werte bis zur Inselgruppe Fernando de Noronha.
Direkt segeln geht nicht gut, weil die Rossbreiten im Weg sind. Diese sollten noerdlich und westlich umfahren werden. Dadurch wird der Weg laenger. Bei der letzten Ueberquerung brauchten wir fuer ca. 2800 Seemeilen rund 12 Tage.
Unser Routing-Tool, das auf der Basis der aktuellen Wetterdaten die idealste Segelroute berechnet, kommt fuer dieses Mal auf 11 Tage und 12 Stunden. Allerdings enthaelt es keine Stroemungsdaten, welche positiv zu Buche schlagen sollten. Insgesamt sind die zu Grunde liegenden Winde eher schwach.
Die Crew hat auch schon gewettet, laeuft aber ausser Konkurrenz, ihre Schaetzungen sind also noch frei. Sie lauten: Skipperin: 13 Tage, Skipper 13 Tage und 12 Stunden.
Wettannahmeschluss ist der 25. Maerz um Mitternacht, UTC. Der Rechtsweg ist nicht ausgeschlossen. Man wende sich ans Seegericht in London. Also, wettet schoen und viel Glueck!
12.00 Logge zeigt 26890
12.05 Wir sehen das zweite Segelschiff auf den Bijagos querab an der Ponta Anegude vor Anker. Ob es bewohnt ist? Das erste war ein uraltes Schiff vor Bubaque.
14.00 Eine grosse Delphinschule begleitet uns, wahrscheinlich wollen sie tschuess sagen. Sehr nett! Danke!
14.45 Motor aus, Gross hoch, Genua war schon. Wir segeln!! Ruhe kehrt endlich ein. Die Windsteuerungsanlage hat uebernommen und haelt uns auf Amwindkurs. Gezeitenstrom von 1.5 kn mit uns, was will man mehr? 19.15 Die Sonne geht unter. Die erste Nacht beginnt.
23.00 Es laeuft gut, Wind hat auf 11kn zugenommen, was zu einem ruhigen Amwindkurs bei wenig Welle fuehrt.

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Klaus Tischhauser

Eine Antwort

  1. Hallo ihr Beiden
    wollten Sie Euch in Afrika nicht behalten, dass ihr jetzt doch über den Atlantik fahrt?
    Beim lesen des Atlantik Blogs ist mir jetzt auch klar geworden warum Klaus einen so grossen Fundus an Angelequipment hat; das kann nie schaden.Die neue Enzyklopädie zum Angeln steht mittlerweile auch bei mir im Regal, aber ich frage mich ob ich das wirklich lesen soll. Euch hat’s glaube ich nicht so viel geholfen.
    Und das mit den 2800 Meilen in 12 Tagen habt ihr wohl geschrieben um die Mitwetter etwas zu verunsichern; der Zeitpunkt zum mitmachen ist ja leider abgelaufen, aber wenn wir uns auf der anderen Seite wiedersehen, dann wird es sicher ein gemeinsames Essen geben.
    Wir wünschen Euch weiterhin gutes Gelingen, keine Pannen die euch vom Weg abbringen und eine harmonische Zweisamkeit
    Herzliche Grüsse, noch mit festem Boden unter den Füssen
    Ralph und Barbara
    ehemals NosyBe zukünftig LilleVenn

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