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Passage-Log Kanaren Kapverden Tag 6

06:30 Seit Langem wieder einmal ein Licht am Horizont. Wohl der erste Fischer.
11:00 Die Pride funkt uns wieder an. Haben Motorproblem. Saugt kein Kuehlwasser an. Mal sehen, vielleicht muessen wir sie in die Bucht reinschleppen?
12:00 Etmal 158sm. Rekord vom ersten Tag egalisiert, nicht schlecht. Das macht einen 6.5er-Schnitt ueber 24 Stunden. Noch fehlen 145sm, morgen Nachmittag kommen wir wohl an. Perfekt, wenn’s so geschieht. Inshallah.
12:10 Ach ja, noch zur Frage des Fisches, den wir gefangen hatten. Was isses denn nun fuer einer? Wir wissen es nicht, er war aber gut. Ein Bild haben wir auch, so dass die Bestimmung noch zeitverzoegert stattfinden kann. Hauptsache Fisch, gell? Die letzte Zeit haben wir nicht gefischt, der Seegang war zu rauh, aber heute Nachmittag schmeissen wir den Koeder wieder raus, damit wir dann auf Sal auch was zu futtern haben.
17:00 Fisch beisst an, hat aber seinen Glueckstag und kommt wieder los. Mittagessen war vegan, Nachtessen wird fischfrei.
18:30 Wir bereiten uns auf die letzte Nacht vor. Der Wind laesst nun etwas nach, so dass das gestern beschriebene, zermuerbende Psychospiel beginnt mit der sich hinauszoegernden Ankunft.
19:00 Die Pride ruft wieder. Maschinenproblem geloest. Es war der Impeller. Somit sind unsere Abschleppdienste wohl nicht gefragt.
19:25 Weniger als 100sm!!! Bis zum Wegpunkt, der dann nochmals 4-5sm vom Ziel entfernt liegt. Aber darueber sehen wir jetzt mal grosszeugig hinweg. Oder feiern den Unterhunderter einfach zweimal. Wir haben uns – entgegen den Bordregeln – zur Feier des Ereignisses ein Bier geteilt. Der Regelverstoss ist natuerlich nicht, dass wir das Bier geteilt haben, sondern dass wir Bier getrunken haben, da es auf der September beim Segeln strikt keinen Alkoholkonsum gibt. Aber gut, klitzekleine Ausnahmen darf es ja mal geben. War auch das erste Mal waehrend der letzten 6 Tage.
20:00 Heimkino wieder installiert. Bald ist die erste Staffel Six feet under durch. Schon seltsam, so unten sitzend durch die Nacht zu duesen. Obwohl wir haeufiger als bei normalem Wachbetrieb rausschauen gehen, ist es doch ein seltsames, aber irgendwie gutes Gefuehl.
23:10 Wind ist voruebergehend runter gekommen, so dass uns schon die Ankunftszeitpsychose langsam zu befallen anfing. Aber jetzt ist es zurueck, allerdings meist unter 20kn. Das Schiff wird heute schon den ganzen Tag gut durch die mechanische Selbststeuerungsanlage (wir nennen sie ‚Susi‘) gesteuert, in der Zeit mit viel Wind haben wir auf den elketrischen Autopiloten (wir nennen ihn ‚Autopilot‘) gesetzt, vor allem nachts. Fuer die Energiebilanz ist Susi natuerlich besser. Bei wenig Sonne heisst das dann einmal taeglich Motor anstellen, damit die Batterien gefuellt werden.
Wir haben heute noch in den alten Logbuechern gestoebert und rausgefunden, dass wir letztes Mal diesen selben Toern gleich schnell absolviert hatten. Wir hatten das langsamer in Erinnerung.
23:50 Gleich Mitternacht, Zeit fuer die letzte Positionsmeldung der Ueberfahrt. Wir liegen 73sm vom Ziel entfernt, morgen Nachmittag scheint also realistisch als Ankunftszeitraum. 00:00 Seit Mittag sind wir 74sm gesegelt, also leicht langsamer als auch schon.

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Klaus Tischhauser

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