Wir sind noch rund 5sm von der Einfahrt zu Rabat entfernt. Es liegt eine ruhige Reise hinter uns mit ein paar speziellen Eindruecken. Zuerst die Rauschefahrt durch die Strasse von Gibraltar, dann die ruhige Fahrt entlang der Kueste, die wir aber kaum sahen, denn einerseits herrsche bald Nacht, andererseits zog mitten in der Nacht ploetzlich sehr dichter Nebel von Land her auf. Dank Radar konnten wir aber gut durch die sehr zahlreichen Fischer hindurchsegeln. Geholfen hat auch, dass sie in Gruppen zusammen lagen und sich nicht schnell oder in unterschiedlichen Richtungen bewegten, wie das sonst recht ueblich ist.
Der Morgen brachte nach der hohen Feuchtigheit bzw Naesse der Nacht dann Sonnenschein und Trockenheit. Wir legten gegen Mittag einen Halt ein, um ein Bad zu nehmen. Da entdeckten wir, dass wir nicht alleine waren. Hinter uns schwammen rund 20 Mondfische in unmittelbarer Naehe des Bootes. Als wir zum Stillstand kamen, blieben sie am Schiff, sogar als wir ins Wasser stiegen. Sie kamen gar noch naeher. Nachdem wir ja frueher schon einmal von diesen seltsamen Fischen geschrieben hatten, waren wir nun ganz nah dran.
Der Schwumm wurde dann unterbrochen, weil ein Fischerboot direkt auf uns zuhielt. Sie fragten nach Nahrung, wohl weil sie lange draussen sind, bis sie was fangen und nicht viel dabei haben. Sie hatten zwar einen riesigen Schwertfisch an Bord, aber der war wohl nicht fuer den Eigenverzehr gedacht.
Auch sonst scheint es hier viele Fische zu haben, immer wieder kann man mal einen aus dem Wasser springen sehen. In der Strasse von Gibraltar uebrigens auch, da waren es aber Delfine, die vor uns durchschwammen und -sprangen. Wegen des sehr vollen Kuehlschrank ist es dem Bordfischer zur Zeit nicht erlaubt, Selbstgefangenes anzubieten.
Fischer haben uns ueber Funk willkommen in Marokko geheissen. So fuehlen wir uns irgendwie auch.
Fuer die Einfahrt muss man einen Lotsen anfunken (das ist dann wohl einfach ein Gummiboot von der Marina), der einen dann ueber die Barre (das ist bei Flussmuendungen und Buchten oft eine Art Schwelle aus Sand oder Kies, die zu einer besonders hohen Welle fuehren kann) und durch den Kanal in die Marina fuehrt. Die Marina liegt auf der Seite von Sale, der durch Bruecken mit Rabat verbundenen Nachbarstadt.
Trotz durchsegelter Nacht fuehlen wir uns recht frisch. Der ruhigen See ist das wohl zu verdanken.

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Klaus Tischhauser

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