Zwischen den Kontinenten

Mitternacht ist seit mehr als einer Stunde um, wir fahren noch gut 40 sm von der marokkanischen Nordkueste entfernt unter Maschine. Die ersten 50sm ging es sehr gut voran, aber nachts verabschiedet sich der Wind einfach immer und dann muss die Maschine ran. Das ist etwas laestig, aber so ist es halt.
Wir fahren in einer Gegend, in welcher es potentiell auch Begegnungen mit Fluechtlingsbooten geben koennte. Gestern wurde ueber Funk ueber ein Gummiboot mit 55 Personen an Bord berichtet, irgendwo in der Alboran Sea, wo wir gerade sind. Auch ohne tatsaechliche Begegnung ist schon die Naehe via Funk etwas speziell: wir hier privilegiert auf unserer Yacht Richtung Afrika unterwegs, dort Menschen, die vor Afrika unter Einsatz ihres Lebens fluechten. Fuer kurze Zeit nah beieinander, geografisch, aber sonst unbeschreiblich weit von einander entfernt. Uns bleibt bloss, dankbar zu sein fuer alles, was wir in unseren Leben bisher erleben durften.Heute sahen wir wieder einmal Delphine. Nicht lange allerdings. Gestern uebrigens einen Wal, dessen Atmungsfontaene regelmaessig in einiger Entfernung seine Position verriet, bis er abtauchte und noch kurz seine Flunke zeigte.
Voraussichtliches Ziel ist Nador, das im Mar Cicha, also dem kleinen Meer liegt, einer Lagune wenige Seemeilen suedlich der spanischen Enklave Melilla.

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Klaus Tischhauser

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