Seit heute frueh um 05.45 schweigt der Diesel, nun pfeifft der Wind in den Wanten. Mit 20-25 Knoten aus Ost, unser Zielkurs waere 70 Grad, also auch fast Ost. Wir kreuzen somit in unruhiger See und fahren zur Zeit Kurs 10 Grad. Damit naehern wir uns unserem Ziel kaum. Diese Art von Segeln haben wir nun lange nicht mehr erlebt. Fuer Monate war es normal, dass der Wind achterlich, also von hinten, blaest. Nun wieder Kampf. Alles schraeg, Himmel grau, Temperaturen etwas angenehmer, viel Naesse durch Regen und ueberkommendes Wasser. Laerm vom Bug der September, die sich immer wieder mit dem gesamten Gewicht auf eine Welle draufwirft. Je nach Winkel taucht sie dann weich ein oder eben nicht. Und verursacht dann einen exposionsartigen Knall. Obwohl wir das alles schon kennen, fragen wir uns doch immer wieder, wie Schiffe das aushalten. Aber bekanntermassen sind nicht die Schiffe das schwaechste Glied in der Kette, sondern der Mensch. Um die September muessen wir uns also, so hoffen wir zumindest, keine Sorgen machen. Wir Menschlein hoffen einfach auf etwas weniger Wind und dadurch weniger hohe Wellen. Gemaess Wetterbericht sollte das auch so kommen irgendwann. Wie es aussieht bleibt uns das aktuelle Wettersystem – ein grosses Hoch ueber Bermudas – bis zur Ankunft (ja wann bloss, wann???) erhalten. Luftlinie trennen uns noch etwas mehr als 400sm und das wird, wie erwaehnt, wohl noch ein bisschen so bleiben. Die Pruefung geht weiter.