Oliver und Thomy sind heute frueh um 06.20 von Sandy, unserem Taxifahrer, abgeholt worden und sitzen nun wohl im Flieger nach Havanna. Gestern haben wir mit Sandy eine Inselrundfahrt gemacht. Viel gibt sie nicht her, Hurrikan Gustav hat einfach zu sehr gewuetet. Immerhin haben wir uns noch koerperlich ertuechtigt, indem wir auf den Hausberg von Nueva Gerona gekraxelt sind, um mit einem herrlichen Ausblick belohnt zu werden. Abends, wie am Vorabend schon, wieder Essen in einem Privathaushalt. Vorgestern war es bei Tony, der das mit seiner Frau offiziell anbietet und auch zwei Zimmer vermietet. Gestern Abend waren wir bei Lazzaro und seiner Frau, die das normalerweise nicht machen. Aber sie liessen sich wohl die Chance nicht nehmen. Lazzaro hatten wir kennen gelernt, weil wir eine Gasnachfuellung benoetigten. Er hat das fuer uns organisiert und im Moment organisiert er eine Grosswaesche. Die Dikussion mit ihm uns seiner Frau hat wieder gezeigt, was Menschen so alles machen, wenn sie sich irgendwie eine bessere Zukunft schaffen wollen. Lazzaro will nach Ecuador gehen, dort eine Ecuadorianerin ehelichen (fuer 4’000 US-Dollar), damit er die offiziellen Papiere bekommt, um arbeiten zu koennen. Seine Frau findet das nicht so toll, aber die Not wird hier wohl diktieren. Angesichts der Einkommen hier sind der Flug fuer 500 US-Dollar und dann die Ehekosten schon ein unheimliches Risiko. Eigentlich hatten wir fuer heute vor, mit der Faehre ans Festland zu fahren und von da mit dem Bus nach Havanna, damit wir nicht spaeter nach Havanna muessen – ist segeltechnisch wahrscheinlich guenstiger. Aber der Preis fuer nicht-Kubaner ist so ueberrissen, dass wir den Ausflug auf spaeter vertagt haben. Heute nun bringen wir die September zurueck in den Zweipersonen-Modus, um dann so schnell wie moeglich den am weitesten von zu Hause entfernten Punkt der Reise – den Wendepunkt – anzustreben. Dieser liegt noch rund 120sm westlich von uns. Von da ruecken dann die Azoren und damit Europa sehr schnell naeher.