Letzte Nacht war noch uebler als die davor. Der Anker war zwar tief eingegraben und haelt nun problemlos. Das hatte ich auch tauchend verifiziert. Abends kam aber dann Schwell auf. Und sobald der Wind etwas nachliess, was er hier abends und nachts eigentlich fast immer macht, war die September der Spielball von zwei unterschiedlichen Wellensystemen. So kam es zum gefuerchteten Hin- und Herschaukeln. Dabei sind auch noch die letzten Weinglaeser kaputt gegangen. Etwas, das schwerer Seegang nicht hat bewirken koennen. Nachts um zwei dann also wieder Heckanker gesetzt in der Hoffnung, dass wir das Schiff in die richtige Richtung drehen koennen. Das hat einige Zeit geklappt. Aber um 3 Uhr haben wir den Heckanker wieder hoch genommen. Dazwischen und danach praktisch nicht geschlafen. Wer schlaeft schon auf der Achterbahn. Wir sind total foxi. Nach dem Fruehstueck geht es in die naechste Bucht, die hoffentlich weniger Schwell aufweist. Und sobald wieder der oft vorherrschende Nordostwind zurueck ist, geht es um die naechste Ecke, wo wir dann hoffentlich ein Platzchen in einer Marina finden, damit wir ein paar Tage die Insel erkunden koennen und die September in Sicherheit wissen. Dann gestern noch eine Situation, die insbesondere Cristina gut gefallen haette. Wir waren am spaeteren Nachmittag erstmals an Land gerudert mit Landung am Strand. Nach kleinen Einkaeufen und einem Bierchen gings zurueck. Der Wind hatte zugelegt, die Bucht war voller weisser Schaumkronen. Kurz zuvor auch noch voller Wind- und Kitesurfer. Da es langsam daemmerte, waren diese nun verschwunden. Etwas besorgt schauten wir zur gar nicht so weit entfernt liegenden September. Zwischen uns und ihr die Brandung. Sah nicht so gut aus. Zuerst ging es zu Fuss durchs Wasser, die Bootspitze immer schoen im rechten Winkel zur Brandung. Dann Elgard rein, noch ein paar Meter gestossen und schwupps, war auch ich im Boot. Elgard nach vorne und ich leg los mit Rudern. Da kommt die erste Welle, stellt uns quer. Ich korrigiere, da kommt die zweite Brandungswelle und fuellt das Dinghi schon mal mit Wasser. Elgard schoepft wie wild, dann die naechste Welle und das gesamte Boot ist total voller Wasser und wir sinken. Na toll! Nix wir raus, alles retten, was es zu retten gibt. Wir sind zum Glueck immer noch im Bereich, wo man stehen kann. Mit Hilfe einer Welle kippen wir das Boot, so dass es wieder leer wird. Zweiter Versuch: diesmal schieben wir das Boot viel weiter raus, beobachten die Brandung besser und warten auf ein geeignetes Loch. Das Wasser ist zum Glueck angenehm warm. Am Strand ein paar Zuschauer. Dann scheint der richtige Moment gekommen, Elgard sitzt schon im Boot, Gewicht hinten, dann springe auch ich rein. Elgard versucht so weit hinten wie moeglich zu bleiben, waehrend ich rausrudere. Elgard natuerlich schon wieder am Wasser rausschoepfen. Aber kaum sind die Brandungswellen hinter uns, ist die Sache gegessen. Es schwimmen zwar ein Gouda-Kaese und eine Dose Corned Beef (Elgards Kaeufe, der Skipper hat damit nichts zu tun!), sowie zwei Glaeser Konfituere und ein Literpackung Milch im Boot. Aber alles, was heikel gewesen waere, bleibt trocken. Wir sind es nach wenigen Minuten an Bord auch wieder. Uebrigens: die Banane hat eigentlich aufblasbare Auftriebskoerper, die wir an Bord mitfuehren aber noch nie eingesetzt haben. Sie wuerden das Dinghi unsinkbar machen. Vielleicht probieren wir die mal aus.